An der gleichen Promenade, an der früher Fährschiffe abfuhren, gab es bei diesem Besuch in Kopenhagen ein Café »Custom House« (bei meinem letzten Besuch hieß es schon wieder anders). Diese Aufnahme entstand (wie die des letzten Beitrags) mit einer zweiäugigen 6×6 Spiegelreflexkamera (hier eine Rolleiflex 2.8GX) und mit dem selben Taschenstativ, das nicht viel an Höhe bringt, aber doch Ruhe ins Bauen des Bildes bringt.
Wenn die Kamera niedrig steht, trotzdem hohe Gebäude ins Bild sollen, führt das zu einer Aufwärtsneigung – und damit zu stürzenden Linien. Die aber bringen leicht die Komposition in Unruhe. Entweder macht man das als Effekt, das mag hin-und-wieder mal passen, oder man vermeidet es. Denn das Quadrat strebt eher zu statischer Ruhe. Daher habe ich hier mein Mini-Stativ auf eine Bank gestellt, die hier steht. So komme ich fünfzig Zentimeter höher mit dem Kamera-Standpunkt. Die stürzenden Linien sind damit gerade noch erträglich für meinen Geschmack. Noch nicht störend.
Bei Quadrat finde ich, dass Statik und Dynamik ins rechte Verhältnis gehören. Gerne photographiere ich etwa mit 6×6 oder 6×7 solche Motive, bei denen ein Teil durch Bewegungsunschärfe dynamisch verwischt wird und ein anderer Bild teil statisch ruht/steht. Hierfür folgen Beispiele im nächsten Beitrag in diesem Blog.