Mit der Welt und der Poli­tik ist kei­nes­wegs alles zum Bes­ten gestellt. Die Nach­rich­ten läh­men mich zuneh­mend. Klar, ich kann ver­su­chen, Afgha­ni­stan aus­zu­blen­den, die Schlamm­schlach­ten vor der Bun­des­tags­wahl, die Migra­ti­ons­be­we­gun­gen und die durch­ge­wun­ke­nen Bun­destro­ja­ner. Aber ich mer­ke, wie mir dies zuneh­mend schwer fällt.

Des­halb wer­de ich nicht unhöf­lich, wenn ich Men­schen in poli­ti­scher Ver­ant­wor­tung tref­fe. Aber es ver­drießt mich und führt zu zwei­er­lei: Ein­mal gibt es Tage, an denen ich die Nach­rich­ten mei­de, weil ich weiß: Es täte mir nicht gut, sie im Deutsch­land­funk zu hören. Statt des­sen höre ich Pod­casts, Lite­ra­tur usw. Tech­ni­scher Fort­schritt bedeu­tet ja immer­hin auch Wahlmöglichkeiten.

Ande­rer­seits lähmt die­se nega­ti­ve Grund­stim­mung mei­ne eige­ne Pho­to­gra­phie. Ich fin­de es oft untrag­bar, ange­sichts der Tra­gö­di­en (und eben nicht der­je­ni­gen lite­ra­ri­scher Dra­men) hal­be Tage im Pho­to­la­bor zu ver­brin­gen und an Ton­wer­ten zu bas­teln, Baryt­bil­der zu trock­nen usw. Sicher ist durch mei­ne Skru­pel nichts gewon­nen. Ande­rer­seits fehlt mir oft die gefühl­te Rele­vanz mei­ner Bil­der. Eini­gen machen sie Freu­de, mir auch. Bloß stellt sich mir mehr und mehr die Fra­ge, ob »Schön­heit« etwas ist, das heu­te gefragt ist. Das Men­schen nutzt und dient, die Dienst und Nut­zen nötig haben – und: Ist es nicht so, dass die, die sich etwa für mei­ne schwarz-weiß-Bil­der inter­es­sie­ren, ohne­hin vie­le Sor­gen nicht haben, die ande­rer Men­schen All­tag bestimmen?

Ich bin gefühlt rat­los. Und mer­ke, wie ich kaum pho­to­gra­phisch pro­duk­tiv bin. Leider.