Bei Bil­dern von Men­schen muss man schau­en, wie die Balan­ce von Ober­flä­che zu Cha­rak­ter und zur Bezie­hung zum Gegen­über ins rech­te Maß gebracht wer­den kann. Wenn Bil­der bloß an der Ober­flä­che blei­ben, dann zei­gen sie nur eine Mas­ke, und das ist beson­ders bei Models oder Schau­spie­len­den lei­der der Nor­mal­fall. – Die sind es gewohnt »ein Gesicht zu machen«. Sie selbst aber kom­men in die­sem Gesicht kaum vor.

Nor­ma­le Men­schen, Freun­de, Bekann­te, Fami­lie, offen­ba­ren sich gewöhn­lich ein gutes Stück wei­ter. Hier gilt es, nicht zu viel zu zei­gen, denn bei aller Offen­heit mir gegen­über: Die­se Selbst­of­fen­ba­rung passt kaum in eine Aus­stel­lung oder ins Internet.

Gewöhn­lich neh­me ich mei­ne Por­traits mit einer Mit­tel­for­mat­ka­me­ra auf und mit zwei bis drei Blit­zen. Meist habe ich links rund rechts einen Durch­licht­schirm; die Blit­ze wer­den auf einen gewis­sen Unter­schied in der Hel­lig­keit zwi­schen lin­ker und rech­ter Gesichts­hälf­te abge­stimmt. Wir hier­zu­lan­de lesen ja von links nach rechts. Inso­fern schät­ze ich es (es sei denn das Gesicht selbst erfor­dert es anders), wenn die von mir aus gese­hen lin­ke Gesichts­hälf­te etwa eine gute hal­be Blen­de mehr Licht bekommt als die (von mir aus gese­hen) rech­te. Ich nut­ze einen Hand­be­lich­tungs­mes­ser und mes­se ein­mal neben dem einen Auge und dann neben dem ande­ren. Mei­ne Blit­ze las­sen sich regeln. Ich mache das mit den 500 Ws Stu­dio­blit­zen von Mul­ti­blitz eben­so wie mit klei­nen Auf­steck­blit­zen. Wenn der Hin­ter­grund weiß ist, regu­lie­re ich den mit einem drit­ten Blitz hin­ter der por­trai­tier­ten Per­son, der den Hin­ter­grund anleuch­tet. Ein Hand­be­lich­tungs­mes­ser hilft mir auch hier. – Bei die­ser Auf­nah­me kam statt der Durch­licht­schir­me eine 90 cm x 90 cm Soft­box zum Ein­satz, rela­tiv nah am Subjekt.

Hier im Bild ist L., ein Freund aus lang­jäh­ri­ger Zusam­men­ar­beit in der Kir­chen­ge­mein­de, in der ich damals aktiv war. Bei die­sem Bild geht es mir schon dar­um, ihn zu zei­gen, typisch für ihn. Ich möch­te aber nicht zu viel zeigen.